Beach life at Camping Hellas - Gatzea
Jedes
Mal frage ich mich, warum ich vor dem Frühstück ins kühle Nass soll. Außer „Muss
man eben“ und Ildikos „Das haben wir doch immer gemacht“, finde ich keine auch
nur annähernd vernünftige Antwort. Nach dem Schwimmen, - jeden Morgen die
gleiche Strecke (in unserem Alter sollte man von seinen Gewohnheiten nicht mehr
abweichen) - fühlen wir uns sehr wohl und tapfer und sauber.
Dann
beginnt die Mühsal des Frühstückens, Aufräumens, Geschirrspülens etc.
In
der Zwischenzeit bevölkert sich der Strand. Ein paar Campingleute mischen sich
mit griechischen Familien, die aber nur zwischen 9.30 und 13.00 Uhr den Strand
belagern und auch nur bis höchstens zu den Brustwarzen ins Wasser gehen. Die
meisten Hellenen sind der Meinung, dass allein schon das ‚Im
Wasser-herum-stehen‘ Sport sei. Vielleicht haben sie ja damit sogar Recht. Ansonsten
unterscheiden sich die griechischen Strandbesucher nur unwesentlich von den
Resteuropäern: Alle breiten sich auf ihren Liegen aus, versorgen Kleinkinder
mit Plastikeimern und -schaufeln und
schmieren sich Sonnenschutz auf die sowieso schon knackbraune Haut.
Den
Strand der halbrunden Bucht von Gatzea teilen sich die beiden Campingplätze
Hellas und Sikia. Sikia hat den kleineren Strandanteil, darum sind dort auch
mehre Menschen. Sikia und Hellas waren und sind vielleicht immer noch einander
spinnefeind. Sie kämen nie auf den Gedanken, zu kooperieren, obwohl das in
Anbetracht der geografischen Nähe angebracht wäre. Ildiko und ich sind seit Anbeginn
unserer Gatzea Tage Gäste auf Hellas. Ich weiß zwar, wie es auf Sikia aussieht,
aber niemals würde ich den Platz betreten. Das tut man einfach nicht. Hellas
ist ein bisschen chaotisch, ungezügelt, staubig und gemütlich. Sikia ist
ordentlich, parzelliert, von Asphaltwegen durchzogen und jeder Gast bekommt ein
Identifikationsticket. Auf Hellas wissen
Adonis und Aristea, wer wohin gehört. Mir ist das sympathischer.
Zwischen
14.00 und 17.00 Uhr ist der Strand ziemlich leer. Es ist zu heiß und außerdem
muss man verdauen. Danach aber beginnt der Bär zu brummen und das tut er bis Einbruch
der Dunkelheit, die Anfang Juli bereits um 21.00 Uhr beginnt. Wir sind
schließlich in Südosteuropa. Ich vermisse da ein wenig die langen
mitteleuropäischen Sommerabende. Das frühabendliche Strandleben ist heftig und
laut: Die Machos spielen Volleyball im seichten Wasser, Kinder hechten auf und
von den Luftmatratzen, Bälle fliegen Schwimmern um die Ohren, Mamas wässern
ihre Kleinkinder und die kreischen glücklich. Unter den beiden Duschen herrscht
unordentliches Gedränge. Das Meer ist ob
solchen Ansturms schmutzig geworden und die Gräser, der herumschwimmen, legen
sich wie eine verfilzte Perücke auf das Haupthaar. Nur ein wenig weiter draußen, vielleicht
fünfzig Meter vom Strand entfernt, ist das Wasser noch genauso durchsichtig wie
am frühen Vormittag. Gegen 16.00 Uhr kommt der Wind und häuft einen leichten
Wellengang an. Dann muss man aufpassen, dass man kein Wasser schluckt. Aber das
macht ja auch nichts. Ildiko und ich gehen meist noch einmal am frühen Abend
ins Meer. Auch mehr aus Gewohnheit, weil das eben immer so war. Und gesund soll
es ja auch sein.
Eigentlich
vergeht so jeder Tag wie der vorige. Vielleicht ist dieses Einerlei ja genau
der heilsame Urlaubseffekt, von dem man so oft gehört hat. Entschleunigung nenn
man das wohl heute.
So
also und so etwa geht es zu am Strand von Camping Hellas in Kato Gatzea.
Ich
weiß nicht, ob man das empfehlen kann. Man muss es halt mögen und wir mögen es
eben.
Blick auf die Bar
An den Wochenenden ist nachittags hier richtig viel los.
Strand am frühen Vormittag |
Stille Wasser |
| |
Familientreffen |
Im Schatten der Platane |
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