Mittwoch, 12. Juli 2017

Tzipporo oder der letzte Post aus Gatzea

Gerds Geburtstag bei Tzippro und Mezedes

Morgen verlassen wir Camping Hellas. Nach mehr als drei Wochen ist Schluss. Schade. Es war wieder einmal schön.

Das Geburtstagskind Gerd
Am Montag hatte Gerd, der alte Freund, Kumpel und ewige Hellas-Camper Geburtstag. Wir waren eingeladen, mit ihm, Vera und unseren Freunden Apostolos und Pepi in einer Ouzerie in Volos in Hafennähe zu feiern. Für Ildiko und ich, altgediente Pilionesen, war dies Fressgasse neu. Auf hundert Meter auf beiden Straßenseiten eine Ouzerie neben der anderen. Das hatte durchaus Charme.

Gerd weiss, wo es den besten Tzipporo und die besten Meses gibt. Solche Orte nennt man hierzulande Ouzerien oder Tzipporaikas, nach dem anishaltigen und hochprozentigen Gesöff, das man dort zu trinken bekommt. Man bekommt den Ouzo oder Tzipporo in kleinen Fläschchen dargereicht und lässt sich langsam und Fläschchen für Fläschchen vor sich aufreihend vollaufen. Damit aber ein solches Gelage nicht zum sinnlos ungriechischen Besäufnis wird, reicht der Wirt zu jeder Runde Tzipporo etlicher Tellerchen Mezes. Appetithäppchen, lukullische Kleinigkeiten, Schmacke-wöhlerchen. Mit simplem Meeresgetier fängt es meist bei der ersten Runde an, steigert sich im Laufe des Gefechts über allerlei Sorten Tintenfisch, gebutterten Folienkartoffeln, Zaziki und gebratenem Schafskäse, bis zur siebten oder gar achten Runde, die dann als Krönung des Abends mit Schalentieren wie Garnelen und Krabben oder gar Hummer eingeläutet wird. Am Ende sieht der Tisch entsetzlich aus, wie ein Schlachtfeld, auf dem demangenagte Fischleiber, halbierte Kartoffeln, zerbissenes Garnelengebein und rötlicher Fettsud ein grässliches Bild abgeben.

Wir mögen solche Bacchanalien und mindestens einmal im Jahr muss ma so etwas mitmachen und so richtig und von Herzen griechisch sein.
Auch in diesem Jahr war es wieder einmal ein Fest für Augen und Magen.
Danke Gerd! 
Und Dank auch Vera. 


Zu jedem Glas Tzipporo gibt es einen Teller mit Leckereien. Und jder nimmt, was ihm gerade schmeckt.









1 Kommentar:

  1. Welch wunderbare und schmackhafte Angelegenheit, deren malerische Reste auch noch per Foto einen entspannten Eindruck zeigen.
    Gruß
    Elmar

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