Samstag, 15. Juli 2017

Vier Länder - acht Grenzen

 Von Kato Gatzea (Griechenland) nach Nagyátad (Ungarn)



Wir haben diese anstrengende Tour nach Griechenlang und retour schon oft hinter uns gebracht und die entsprechenden Erfahrungen. Dennoch ist sie mit vier Grenzübertritten bei aller Routine immer noch eine Herausforderung. Ziel ist in diesem Jahr Nagyatád in Ungarn, wo wir drei Tage bleiben werden, bis es weiter zum Balaton zum Familientreffen geht. 
Gegen 10.00 Uhr brechen wir in Gatzea auf. Bei den horrenden Autobahngebühren in Griechenland ist der Verkehr gering und entsprechend zügig sind wir in knapp drei Stunden an der griechisch-mazedonischen Grenze bei Efzoni/Gevgelija. Bis auf einige Baustellen, eine Umleitung und etwa 60 Kilometer Landstraße ist die mazedonische Autobahn gut zu fahren. 

Die Raststätte Belov 113 anzufahren, in dem wild-zerklüfteten Teil Mazedoniens, in dem einst die Winnetoufilme gedreht wurden, ist schon gute Tradition. Im Schatten alter Bäume hoch über dem Fluss Vardar und bei 36 Grad kann man eine wunderschöne Reisepause einlegen. 
Etwa zwei Stunden später kurz hinter Kumanovo sind wir an der mazedonisch-serbischen Grenze. Vorher tanke ich noch einmal voll, denn der Liter Diesel kostet in Mazedonien nur 80 Cent, in Serbien fast doppelt so viel. Auch hier geht der Grenzübertritt mit etwa fünfzehn Minuten recht schnell. 


 
















 
Noch knapp 150 Kilometer, davon das meiste hervorragende Autobahn, dann haben wir das Tagesziel, das Motel Predejane erreicht.  Die letzten zwanzig Kilometer sind noch alter Autoput. Aber auch hier in den Bergen sind die Arbeiten an der Autobahn so weit, dass es wahrscheinlich nur noch zwei Jahre bis zu Fertigstellung dauern wird. Dieses Autobahnstück ist ein imponierndes Bauwerk, mit Tunneln, Täler überspannenden Brücken und gewaltigen, fast futuristisch anmutenden Bauten, um ganze Berghänge zu befestigen.


Das Motel Predejane hat einen Stellplatz und seit Jahren fühlen wir und hier recht sicher. Für zehn Euro bekommt man Strom und eine herrlich warme Dusche. Von den Sanitäranlagen darf man nicht viel erwarten. Wie jedes Mal gehen wir gemütlich essen, serbische Pleskavica oder Cevapcici mit sehr schmackhaftem Krautsalat. Anschließend, auch das ist schon Tradition, kaufen wir im Samoposluga (Supermarkt) ein. Slivovic, Süssigkeiten, Wurstwaren. Auf dem großen Parkplatz vor dem Motel sind einige Stände aufgebaut. Hier gibt es Obst, sauer-scharfe Sachen, eingelegte Früchte, Honig zu sehr günstigen Preisen.
 



















Ich habe den Wecker auf sechs Uhr gestellt, denn immerhin haben wir knapp 700 Kilometer vor uns. Die Autobahn Nis – Belgrad ist fast leer und die 300 Kilometer sind langweilig. Die Stadtumfahrung Belgrad schaffen wir trotz kleiner Satus auch ordentlich und dann sind wir schon auf der E 70 Richtung Zagreb. Der Grenzübertritt nach Kroatien bei Sid verläuft unproblematisch. Auf der Gegenseite allerdings stauen sich die Fahrzeuge auf drei Kilometer.
Es gibt wieder ein heißes Put-Wochenende Richtung Griechenland. 
Etwa 80 Kilometer Autobahn haben wir noch bis Dakovo und dann folgen noch 130 Kilometer Landstraße bis Terezino Polje/Barcs, wo wir die vierte und vorläufig letzte, die kroatisch-ungarische Grenze überqueren. Bei dem kleinen Übergang sind nur wenige Autos, trotzdem dauert es dank einer übergenauen kroatischen Beamtin furchtbar lange. Eine halbe Stunde später haben wir unser Ziel Nagyatád erreicht, 1340 Kilometer von Start in Gatzea entfernt. Der Platz von unserem letzten Aufenthalt ist frei. Aufatmen, dass wir gut angekommen sind, ein wenig Auspacken und Einrichten, ein kühles Bier und dann freuen wir uns auf das 36 Grad warme Thermalbad, in dem hoffentlich meine angespannten Muskeln sich lockern werden.








 


























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