Freitag, 11. August 2017

documenta und Szymczyk

documenta und bohrende Fragen

Die documenta 14 ist zu mehr als der Hälfte vorbei, schon fast in der Zielgeraden. Anlass, einmal Ildikos Auseinandersetzungen mit vergangenen documentas hier zu veröffentlichen.
Mich selbst hat ein Artikel in der HNA vom 11. August hat sehr nachdenklich gemacht und zu folgenden Überlegungen veranlasst.



Wo ist Szymczyk?


„Hallo, Haben Sie Szymczyk irgendwo gesehen, vielleicht gestern oder in den letzeten Tagen? Sie kennen Szymczyk nicht? Den documenta-Szymczyk? Na , dann entschuldigen Sie bitte die Frage.“
Szymczyk ist abgetaucht und jeder, der sich in Kassel herumtreibt, der documenta wegen, fragt sich, wo denn der Szymczyk ist. Wo treibt er sich herum? Zur Eröffnung der d14 war er da, aber das ist lange her. Und dann noch einmal, in der Henschelhalle, bei einer Performance, Da stand ganz im Hintergrund, am Rande gewissermaßen. Aber sonst?
Was macht der d 14-Chef? Warum spricht er nicht zu uns Kunstkonsumenten? Warum gibt es keine Antwort auf unsere bohrende Frage? Wo ist Szymczyk? Man hört, er sei mitten unter uns gewesen, am Mittwoch, im Kino, habe sich einen Film angesehen. Aber links und rechts neben ihm seien drei Plätze extra frei gelassen worden. War auch nicht voll im Kino. Irgend so ein documentafilm. Er soll auch ein Bier getrunken haben, in einer Künstlerkneipe. Szymczyk und Bier, passt irgendwie nicht zusammen. Bionade oder stilles Wasser, aber Bier! Ich weiß nicht ob da nicht jemand den Szymczyk verwechselt hat. Kann man ja, bei so einem stillen Wegducker.  In der Straßenbahn soll er auch gesehen worden sein. Soll sogar versehentlich eine Journalistin angerempelt haben. Hat sich entschuldigt, wegen des unbeabsichtigten Körperkontakts. Man weiß ja inzwischen, dass Szymczyk schüchtern ist. Trotzdem, dass es so selten in Kassel ist, ist nicht in Ordnung. Vielleicht ist er ja unsichtbar unter uns, Tarnkappen-Adam oder verkleidet als indigener Volksstamm-Häuptling. Oder ist Szymczyk möglicherweise verschollen? Verschwunden im Bermuda-Dreieck?
Aber andererseits gibt es ja auch Erklärungen der documenta über die Abwesenheit des Chefs. Also kein Grund, sich Sorgen zu machen. Adam hat ein paar Tage mit der Familie verbracht. Aber auch da fragt sich natürlich der Kunstfreund, wer denn die Familie sei, Vater, Mutter, Onkel, Tanten? Und wo denn die Tage verbracht worden seien? In Polen, in Basel, im Urlaub, in Athen vielleicht. Nein, in Athen wahrscheinlich nicht. Athen, das ist Arbeit, documenta, die weiß Gott kein Spaß ist. Bis zum 16. Juli war er oft in Athen, immer auf der Suche nach den Spielplätzen der d 14, meist incognito, mit Hut und Sonnenbrille, weil es in Athen sauheiß war. Und danach hat er beim Abbau der documenta geholfen, selbst Hand angelegt und sortiert und archiviert, alles, was eben so angefallen ist im griechischen Chaos. Da war viel Betrieb in den letzten zwei Wochen in Athen. Soll keiner glauben so eine documenta in zwei Städten sei ein Kinderspiel. Trotzdem, wir in Kassel fragen uns, „Wo ist Szymczyk?" Wir haben alles Recht der Welt, so zu fragen und wir haben einen sehr berechtigten Anspruch auf Szymczyk, auf unseren Adam gewissermaßen. Wir möchten, dass Szymczyk unter uns weilt. Szymczyk zum Anfassen, im Gespräch, in Wort und Bild, vor und hinter der Weltkunst, Szymczyk in der Karlsaue, bei Leder Meid, inmitten der unablässigen Besucherströme. Szymczyk mit Angela Merkel und Martin Schulz auf dem Dach des Fridericianums, einander an den Händen fassend, Rauch verströmend und Halleluja singend. Was für ein schöner Wunschtraum!
Noch gut dreißig Tage dauert die documenta und ich bin mir sicher, dass Szymczyk bei uns sein wird. Leibhaftig. Und oft. Und zu unser aller Wohlgefallen.
Aufgetaucht aus Athen und wieder in Kassel.
Rüdiger Neukäter
11.8.2017
   
Ildikos Auseinandersetzungen mit vergangenen documentas:

 







Hommage documenta A. Bode
1992, Öl auf Leinwand
70 x 60 cm





Hommage documenta Beuys,
1992, Öl auf Leinwand
60 x 50 cm


Hommage documenta Hoet,
1992, Öl auf Hartfaser
100 x 70 cm 











 


CCB  dOCUMENTA 13,
2012, Aquarell,
70 x 50 cm 

Dienstag, 8. August 2017

My home is my Kassel

Wieder zu Hause in Kassel

Kassel hat uns wieder.
Wo Adam Szymczyks 'Retro'documenta 14  das Stadtbild beherrscht, wo sich Besucher aus aller Welt auf die Suche nach Kunst begeben, wo das Bild der Stadt so bunt ist wie sonst nie, in diesem Kassel sind wir nach sieben Wochen wieder daheim.
Und wenn nicht Ildiko, infolge des Oberschenkelhalsbruchs so gehandikappt wäre, ginge es uns auch richtig gut uns wir könnten unsere doc 14-Erfahrungen sammeln. So aber ....
... greife ich zurück auf 'unser' Kassel.
    In Bild  und Wort

Postkarte 1, 2017



Herkules im Postkartenformat











Postkarte 2, 2017



und ein immer wieder geliebtes Motiv: 
Die Sonnenblume. 

Beide Bilder sind neu entstanden, geewissermaßen 'im Krankenbett'.









documenta

Ganz Kassel blüht im documenta-Sommer.
Ein buntes Kunstvolk trollt von Ort zu Ort,
verirrt sich hier
und findet dort ein gut Stück Weltenschmerz.
Und wo die Szymcsyk-doc in Untergangsszenarien schwelgt,
blüht über Kassels Auen
ein strahlend blauer Himmel
und Gastrononen reiben sich die Hände. 

Oh Mann: Die documenta bringts!


Herkules, 2006, Aquarell, 65 x 50 cm



Allgegenwärtig: Der olle Herkules

Zum Glück gibt es außer der dokumenta in Kassel noch vieles anderes zu besichtigen:
Die wunderschöne Aue mit den alten Bäumen,
die Orangerie,
Das Buga-Gelände für ausgediente Spaziergänge,
den Weinberg (mit documenta Marmorzelt),
den Bergpark Wilhelmshöhe,
das Schloss mit den alten Meistern,
den Herkules
und die Kaskaden,
den weiten Blick auf Kassel
und und und ...

Himmel überm Herkules, 2017, Aquarell, 65 x 50 cm
Natur und Technik, 2005, Aquarell, 56 x42 cm





Ach Cassel

Ach Cassel,
als die Allee ein Spazierweg war
für Damen in langen Gewändern,
Herren hoch zu Roß und
Kinder in Matrosenanzügen
mit weiß-vornehmen Gesichtern.
Damals,
als federbuschgeschmückt die Dragoner
herumflogen dschindarassabumm
zwischen Schloss und Herkules.
Damals, ach Cassel,
als die Bächlein rauschten,
die Bienlein summten.

Die Allee entpuppt sich als vierspurige Rennbahn
für allerlei Pferdestärkengedröhn.
Die Niederflurbahn schwebt
den Hochgeschwindigkeitszügen entgegen.
Um die Säulen pfeift eisig ein Wind.
Rembrandts zählen Besucher
und zwischen Schloß und Herkules
gähnt die Weite der Eigenheime,
der Vor- und Hintergärten,
der Abgasschwaden
und die Vöglein über allem
sind auch nicht mehr die alten:
Sie keuchen
und fliegen ihren Träumen vom Süden
hinterher.
Ach, Cassel!




Vielleicht hat Ildiko mit diesem Bild den Dieselbetrug vorausgeahnt.

Mittwoch, 2. August 2017

Camping Riviera am Balaton (Badacsonytomaj)

Der letzte Post aus dem Urlaub

Mohnfeld, Aquarell, 50 x 70

 

Auf dem Weg nach Badacsonytomaj fndet Ildiko wieder einmal Motve für ihre Bilder. Sonnenblumenfelder oder wie hier das herrliche Mohnfeld.

 

 

  

 

Camping am Balaton 

Der Campingplatz 'Riviera' in Badacsonytomaj ist meines Erachtens einer der schönsten am Plattenssee. Ein große Wiese, ein Spielplatz, ein Imbiss-Restaurant, Apartements und vor allem ein direkter und ungehinderter Zugang zum See. Über zwei Treppen gelangt man ins Wasser, das hier am Ufer 1,20 Meter tief ist. Und dann kann man weit hinaus schwimmen.
Das Wasser des Balaton ist zwar trübe, aber weich und unglaublich körperfreundlich.




Wir haben schon vor Monaten reservieren lassen und deshalb einen wunderschönen Platz mit genug Freiraum und einem offenen Blick auf die weite Fläche des Sees bekommen.
In diesem Jahr ist 'Riviera' so frenquentiert, wie wir es bisher noch nicht erlebt haben. Trotzdem funktioniert alles und wir fühlen uns wohl.

Bis ...
bis Ildiko bei Fussballspielen mit ihren Enkeln stürzt, ins Krankenhaus nach Kesthely transportiert und dort opereiert wird:
Oberschenkelhalsbruch !!!
Damit ist die schöne Zeit am Balaton erst einmal zu Ende.
Abendstimmung am Balaton


Am frühen Morgen und am Abend legen die Angler ihre Fanggeräte aus und was sie aus dem See holen, ist beachtenswert.
Es passiert auch schon mal, dass einem beim Schwimmen eine liebenswürdige Wasserschlange begegnet oder einem ein Frosch auf den Kopf hüpft. Aber das macht nichts. So ist das eben in der Natur.
Manchmal bekommt man auch einen Schreck, wenn einen plötzlich die langen Wasserpflanzen (hinar) umgarnen. Sie wachsen aus den Grund des Sees an die Oberfläche und ranken sich gerne um die Gliedmassen der Schwimmer.
Aber in die Tiefe gezogen haben sie bisher noch niemand.



Von Badacsonytomaj bis nach Badacsony, wo richtig viel los ist, ist es mit dem Fahrrad eine kleine Tour von etwa 20 Minuten. Nicht die Hauptstraße entlang, sondern durch Tomaj und dann geht es bergauf und bergab. Man bekommt wunderschöne Ausblicke auf die Landschaft
und die zahlreichen Behausungen am See.


Wenn man am Balaton Urlaub macht, muss man natürlich die lokalen Weine ausprobieren. In dem Gebiet um Badacsony wachsen die besten Weine und überall weisen Schilder auf Weinkeller und Weinverkostungen hin.
Es lohnt sich, in einem der Keller oder Ausschanke Halt zu machen und einen Olaszriesling oder Szürkebarat (Grauer Mönch) zu probieren.

 


documenta und Szymczyk

documenta und bohrende Fragen Die documenta 14 ist zu mehr als der Hälfte vorbei, schon fast in der Zielgeraden. Anlass, einmal Ildikos Au...