Wieder zu Hause in Kassel
Kassel hat uns wieder.Wo Adam Szymczyks 'Retro'documenta 14 das Stadtbild beherrscht, wo sich Besucher aus aller Welt auf die Suche nach Kunst begeben, wo das Bild der Stadt so bunt ist wie sonst nie, in diesem Kassel sind wir nach sieben Wochen wieder daheim.
Und wenn nicht Ildiko, infolge des Oberschenkelhalsbruchs so gehandikappt wäre, ginge es uns auch richtig gut uns wir könnten unsere doc 14-Erfahrungen sammeln. So aber ....
... greife ich zurück auf 'unser' Kassel.
Postkarte 1, 2017 |
Herkules im Postkartenformat
Postkarte 2, 2017 |
und ein immer wieder geliebtes Motiv:
Die Sonnenblume.
Beide Bilder sind neu entstanden, geewissermaßen 'im Krankenbett'.
documenta
Ganz Kassel blüht im documenta-Sommer.
Ein buntes Kunstvolk trollt von Ort zu Ort,
verirrt sich hier
und findet dort ein gut Stück Weltenschmerz.
Und wo die Szymcsyk-doc in Untergangsszenarien schwelgt,
blüht über Kassels Auen
ein strahlend blauer Himmel
und Gastrononen reiben sich die Hände.
Oh Mann: Die documenta bringts!
Herkules, 2006, Aquarell, 65 x 50 cm |
Allgegenwärtig: Der olle Herkules
Zum Glück gibt es außer der dokumenta in Kassel noch vieles anderes zu besichtigen:
Die wunderschöne Aue mit den alten Bäumen,
die Orangerie,
Das Buga-Gelände für ausgediente Spaziergänge,
den Weinberg (mit documenta Marmorzelt),
den Bergpark Wilhelmshöhe,
das Schloss mit den alten Meistern,
den Herkules
und die Kaskaden,
den weiten Blick auf Kassel
und und und ...
Himmel überm Herkules, 2017, Aquarell, 65 x 50 cm |
Natur und Technik, 2005, Aquarell, 56 x42 cm |
Ach Cassel
Ach
Cassel,
als
die Allee ein Spazierweg war
für Damen in langen Gewändern,
für Damen in langen Gewändern,
Herren
hoch zu Roß und
Kinder
in Matrosenanzügen
mit
weiß-vornehmen Gesichtern.
Damals,
als
federbuschgeschmückt die Dragoner
herumflogen
dschindarassabumm
zwischen
Schloss und Herkules.
Damals,
ach Cassel,
als
die Bächlein rauschten,
die
Bienlein summten.
Die
Allee entpuppt sich als vierspurige Rennbahn
für
allerlei Pferdestärkengedröhn.
Die
Niederflurbahn schwebt
den
Hochgeschwindigkeitszügen entgegen.
Um
die Säulen pfeift eisig ein Wind.
Rembrandts
zählen Besucher
und
zwischen Schloß und Herkules
gähnt
die Weite der Eigenheime,
der
Vor- und Hintergärten,
der
Abgasschwaden
und
die Vöglein über allem
sind
auch nicht mehr die alten:
Sie
keuchen
und
fliegen ihren Träumen vom Süden
hinterher.
Ach,
Cassel!
Vielleicht hat Ildiko mit diesem Bild den Dieselbetrug vorausgeahnt.
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